Gesundheit

Natürlich gut – Ätherische Öle für Mensch und Hund

Wir begeben uns immer mehr auf die Suche nach Alternativen zur klassischen Schulmedizin. Gibt es etwas, das uns auch ohne Tabletten besser schlafen lässt? Können kleinere Beschwerden ohne Rezeptblock behandelt werden? Wie kann ich den Alltagsstress hinter mir lassen? In diesen Punkten hat sich die Aromatherapie mittlerweile als ernstzunehmende Behandlungsform bei psychischen Beschwerden, wie etwas Stress, und physischen Wehwehchen etabliert. Und wir gehen noch einen Schritt weiter: Kann ich mich ätherischen Ölen auch meinem Hund helfen?

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Die Aromatherapie bei Hunden sollte von Profis durchgeführt werden, da die Hundenase besonders empfindlich ist

Diese Frage kann klar mit Ja beantwortet werden. Durch ätherische Öle und die damit verbundene Aromatherapie können wir unseren Hund körperlich und seelisch unterstützen. Fell- und Hautirritationen, Unruhe, Mangelerscheinungen, Unsicherheit, Konzentrationsschwäche, Magen-Darmprobleme – das sind nur einige der Probleme, die mit den natürlichen Helferlein behandelt werden können.

Aromatherapie für Bello
Therapeutisch wirksame Pflanzen enthaltenen ätherische Öle, welche durch Destillation oder Extraktion gewonnen werden und somit für die Weiterverwendung an Mensch und Tier geeignet sind. Diese Öle können dann über die Haut (Massagen, Spülungen, Wickel), Schleimhäute (Aufnahme über Essen/Futter oder Wasser, Inhalation) oder die Nase (Raumduft, Öle auf Halstücher und Decken) aufgenommen werden und sollen unser Wohlbefinden und das unseres Hundes steigern. Die Arbeit mit ätherischen Ölen hat sich nicht nur beim Menschen als äußerst positiv erwiesen, sondern zeigt auch beim Hund Erfolge. Eine Aromatherapie kann helfen, dass sich der Hund körperlich und seelisch wohler fühlt. Die empfindliche Nase und die dichte Behaarung, und somit auch die hohe Drüsendichte, machen den Vierbeiner für ätherische Öle besonders empfänglich. Aber gerade da ist Vorsicht geboten, denn man kann die Dosierung von Mensch zu Tier natürlich nicht übertragen. Generell ist anzumerken, dass von einer eigenständigen Behandlung ohne Rat eines Aromatherapeuten und Tierarztes abzusehen ist.

Das kleine 1×1 der Öle
Die Wirkungen der ätherischen Öle sind vielfältig. Besonders wichtig für Mensch und Tier sind die Eigenschaften beruhigend, ausgleichend, hautpflegend, insektenabweisend, entzündungshemmend und stärkend. Nicht alle ätherischen Öle, die für den Menschen wunderbar geeignet sind, können beim Hund verwendet werden. In der Tierbehandlung haben sich vor allem Lavendel und Teebaum bewährt. Gerade exotische Öle oder Öle mit Oregano, Knoblauch, Kampfer und Bohnenkraut sollten dagegen gemieden werden. Vorsichtsmaßnahmen und eine Rücksprache mit dem Experten sind immer notwendig, aber speziell bei Welpen, trächtigen Hündinnen und kranken Tieren sollte man einen Tierarzt hinzuziehen. Ätherische Öle sollten kühl und in dunklen Gläsern gelagert werden.

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Eine gezielte Therapie kann für sichtbare Entspannung sorgen

YOUR DOG hat nachgefragt und sich mit Aromatherapeutin Katrin Wister über Aromaanwendungen unterhalten.

Was können ätherische Öle im menschlichen Körper auslösen? Und funktionieren sie auch beim Hund?
Katrin Wister: Über die Nase gelangen die Duftmoleküle der Öle direkt in unser Gehirn und die Schaltzentrale für unser emotionales Gedächtnis. Im Laufe unseres Lebens speichert das Gehirn unzählige Informationen in Verbindung mit Düften ab. Und ebenso können Düfte in uns Erinnerungen wachrufen. Das kann bei Tieren genauso funktionieren. Denn auch im Gehirn von Hunde, Katzen, Pferden und anderen Haustieren gibt es eine solche Speicherzentrale.

Menschen übertragen ihre Gemütslage (zum Beispiel Stress) unweigerlich auf ihr Haustier. Welche Öle können da helfen?
Katrin Wister: Stress wird beim Menschen auf unterschiedlichsten Ebenen und von verschiedensten Faktoren ausgelöst. Ätherische Öle können aber dabei helfen, mit Stress leichter umzugehen. Welches Öl beim Menschen hilft, ist individuell sehr verschieden – je nach Urasche. Es lässt sich aber schnell austesten, welches Öl passt. Und natürlich wirkt sich eine ruhige Grundstimmung des Menschen auch auf die Hunde aus.

Wenn ich den Hund ein entspanntes Zuhause bieten möchte, in dem er sich wohlfühlt und einen geborgenen Duft wiederkennt, mit welchem Öl kann ich arbeiten?
Katrin Wister: Bei Hunden gibt es immer wieder gute Erfolge mit der Mischung Peace & Calming. Aber auch Lavendel, Weihrauch und die Mischung Valor (bitte nicht in den Diffuser!) beruhigen wirkungsvoll. Aber auch hier gilt – für jeden Hund hilft ein anderes Öle, je nach Auslöser. Ein Besuch bei einem Aromatherpeuten hilft bei der Einschätzung.

Wie kann man mit ätherischen Ölen beim Hund arbeiten?
Katrin Wister: Das entsprechende Öl kann durch Einreiben direkt aufs Fell aufgetragen werden, man kann ein Schmusetier oder ein Halstuch mit Öl beträufeln oder auch Öl in seinem Schlafkörbchen verteilen. Besonders gute Erfahrungen werden mit Aromamassagen gemacht. Viele Hunde genießen die Berührungen und die damit verbundene Entspannung.

Wenn Herrchen und Frauchen sich durch Öle etwas Gutes tut, dann überträgt man es doch auch seinen Hund, oder?
Katrin Wister: Es trifft mit Sicherheit zu, dass ein ausgeglichener Mensch auch ebenso in Balance auf den Hund wirkt. Daher kann ich empfehlen auch immer auf den Menschen zu achten.

Was muss bei der Verwendung von ätherischen Ölen generell beachtet werden?
Katrin Wister: Prinzipiell gilt immer: Lassen Sie sich von jemanden beraten, der sich mit ätherischen Ölen gut auskennt. Beim Menschen ist man am sichersten, wenn man die Öle über die Fußsohlen auftragt, so erreichen sie über die Fußreflexzonen alle Organe im Körper. Bei Tieren ist es ebenso – bitte niemals selbst einfach ausprobieren, sondern fachkundige Absprache halten. Wo am besten mit den Ölen bei Tieren zu arbeiten ist, darüber gibt der Therapeut gerne Auskunft.

Weitere Infos
Katrin Wister
Aromatherapeutin
Zum Ewigen Regen 4
9161 Maria Rain
Fon: 0664 4309906