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Tierschutz kennt keine Grenzen – ein Besuch in Nove Mesto

Fernab von etlichen Tötungsstationen und Massenzuchtanlagen befindet sich in der Slowakei auch ein Tierheim, das sich sehr stark für den Tierschutz einsetzt. Das private Tierheim wurde 2010 in Nove Mesto erbaut und wird nicht vom Staat gefördert. Deshalb sind sie auf regelmäßige Hilfslieferungen von Futter und sonstigen Sachspenden immer angewiesen, um das Überleben der Tiere vor Ort zu sichern. Auch finanzielle Unterstützung ist immer gefragt, um den oftmals schwer misshandelten und verletzten Tieren die nötige medizinische Versorgung zu kommen zu lassen, sowie Kastrations-, Impf- und Chipkosten decken zu können. Stephanie Planegger vom Verein „Tierschutz Aktiv Kärnten“ über die Unterstützung vor Ort in  Nove Mesto.

Das Tierheim beherbergt im Durschnitt zwischen 70 und 80 Hunde – zu Weihnachten um einiges mehr. Da es im Tierheim keine Möglichkeit gibt Katzen separat unterzubringen, werden diese meist vor Ort durch private tierliebende Menschen versorgt. Sowie auch in unseren Tierheimen findet man dort immer wieder Vierbeiner, die sehr schwer ein neues Zuhause finden. Wie lange ein Hund auf einen neuen Platz wartet, hängt immer von der Größe und Rasse ab. So bekommen zum Beispiel kleinere Hunde leichter einen Platz als größere schwarze Hunde. Das Tierheim legt einen sehr großen Wert darauf, dass die neuen Besitzer ihren Vierbeiner vorher persönlich kennenlernen – eine Vermittlung nur durch Fotos findet daher nicht statt. Auch wenn bereits ein Hund in der Familie lebt, sollen die Tiere sich vor der Adoption kennenlernen.

Hilfestellung vor Ort

So wurde der Verein „Tierhilfe mit Herz & Einsatz“ von Elke Hietl aus Salzburg ins Leben gerufen, um auf das grenzenlose Leid von Tieren in Not aus dem In- und Ausland aufmerksam zu machen und ihnen durch aktiven Einsatz vor Ort zu helfen.

Am 25.04. und 26.04.2015 fand ein großes Kastrationsprojekt statt, wo auch der Tierschutz aktiv Kärnten vor Ort war um tatkräftig mitzuhelfen. Mit Hilfe von etlichen Personen sowie einem österreichischen Tierärzte-Team wurden im Zuge dieses Projektes 100 Hunde/Katzen kastriert!

Leider werden solche Kastrationsprojekte vor Ort kaum von der Bevölkerung angenommen. Fast niemand ist dazu bereit seine Tiere kastrieren zu lassen. Man muss im Vorfeld schon sehr viel Überzeugungsarbeit leisten sowie den Zigeunern sogar etwas schenken, damit man die Möglichkeit hat die Hunde für die Kastration mitzunehmen. Aber gerade die Kastration ist so wichtig, um die Vermehrung zu stoppen.

Es müsste sich im Land generell einiges ändern – auch in der Politik. Der Großteil der Bevölkerung verharrt auf seiner Meinung. Das Tierheim bietet auch immer wieder den Menschen an, dass sie mit ihren Tieren vorbei kommen können, um sie kastrieren zu lassen. Auch hier erscheinen nur wenige tierliebe Menschen.

„Mensch oder Tier suchen sich nicht aus, wo sie geboren werden“

Immer wieder wird der Auslandstierschutz extrem kritisiert. Die führenden Produktionsländer für Welpen sind Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn. In diesen Ländern werden Hunde jeder Rasse in Massenzuchtanlagen ‚produziert‘, die Papiere meist gefälscht und die Tiere leider größtenteils krank verkauft. Das es beim illegalen Welpenhandel rein um den Profit geht und der Tierschutz generell außer Acht gelassen wird, entstehen den Vermehrer keinerlei Kosten. Eine artgerechte Unterbringung, Versorgung und medizinische Behandlung von Muttertieren und Welpen ist in den Massenzuchtanlagen nicht vorgesehen.

Wenn man aber bedenkt, dass die Massenzuchtanlagen nicht für die Slowakei gebaut wurden, sondern für Österreicher, Deutsche und Schweizer, die unbedingt einen billigen Rassenhund haben möchten, sollte man wirklich umdenken.

„Wir sagen klipp und klar: TIERSCHUTZ KENNT KEINE GRENZEN! Ein Lebewesen – egal ob Mensch oder Tier – sucht sich nicht aus, wo es geboren wird.“ so die Obfrau vom Tierschutz aktiv Kärnten.
Auch die Tötungsstationen sind mit viel Tierleid verknüpft. In der Slowakei werden Tötungen auch als Quarantäne betitelt. Dem Tierschutzverein sind rund zehn Tötungen in der Slowakei bekannt.

Es ist falsch sich auf die Meinung zu versteifen und zu behaupten, dass alle Tiere aus dem Ausland krank sind – denn es stimmt nicht! Leider gibt es immer wieder ‚schwarze Schafe‘, die nicht viel Wert auf die Gesundheit der Tiere legen – diese gibt es aber auch bei uns im Inland! Hunde aus dem Ausland, die von seriösen Einrichtungen wie Tierheimen und Tierschutzvereinen stammen, werden tierärztlich versorgt, geimpft, gechipt und auch kastriert.

Tierschutz aktiv Kärnten

Im Mai 2013 wurde der private Tierschutzverein von Frau Eri Rochowansky gegründet. Der Tierschutzverein beherbergt bis zu 40 Hunde, 80 Katzen und etlichen Kleintiere, die auf privaten Pflegestellen untergebracht sind und so in der Familie leben dürfen. Der Verein sorgt sich aber nicht nur um die Weitervermittlung von Tieren sondern versucht auch mittels Kastration die Katzenpopulation einzuschränken und Aufklärungsarbeit zu leisten. Leider entsorgen immer wieder Leute ihre Katzen in der freien Wildbahn und überlassen sie ihrem Schicksal. Zum Großteil sind die ausgesetzten Katzen nicht kastriert und vermehren sich dann innerhalb kurzer Zeit. Der „Tierschutz aktiv Kärnten“ nimmt sich dieser Problematik an. Die streunenden Katzen werden mit einer Katzenfalle eingefangen, zum Tierarzt gebracht, dort werden die Katzen tierärztlich untersucht und kastriert. Sobald sich die Katzen von dem Eingriff erholt haben, werden sie auf ihren Platz zurückgebracht und wieder frei gelassen. Zum Glück gibt es immer ein paar tierliebende Menschen, die die Katzen vor Ort versorgen. Auch der „Tierschutz aktiv Kärnten“ wird nicht vom Staat gefördert und ist somit auf Spenden angewiesen.
Weiterführende Infos
www.tierschutz-kaernten.at

Spendenkonto
Bank: Kärntner Sparkasse
IBAN: AT55 20706 04500019908
BIC: KSPKAT2KXXX